Pfingst-Tour 2003 um Emden

Pfingst-Tour 6. – 10. Juni 2003 im Moin-Moin-Land um Emden

Teilnehmer Ruderer: Ortskundige: Otto Geerds, Rainer Wissel, Silvia Wissel (9. Juni)
Andreas Birmes, Günther Birmes, Marlies Birmes, Hans-Ulrich Buschhaus, Helga Hebenstreit, Achim Kleinbrahm, Paul Muckel, Folkard Rosenbaum, Fritz Sandkamp, Werner Schneider,
Volker Terwesten, Angelika Wegen, Hans-Werner Wegen
Radfahrerinnen: Waltraud Geerds, Margret Kleinbrahm, Heike Luckenbach, Angret Rosenbaum, Ines Sandkamp, Bärbel Terwesten,
Silvia Wissel (7. Juni)
Begleitung: Karl-Heinz Hebenstreit
Bericht Ruderer: Hans-Ulrich Buschhaus
Bericht Wattwanderer: Werner Schneider

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Am Freitag, 6. Juni, ging es mittags los aus dem dunstig-bewölkten Rheinland in Richtung Emden in Ostfriesland. Kurz vor Pfingsten waren wir nicht die einzigen, die die Autobahn befuhren; nach einigen Staus und zähflüssigem Verkehr kamen wir spät nachmittags – aber immer noch pünktlich – in Widdelswehr (ca. 8 km südöstlich Emden-Stadtmitte) an, wo unser Stammquartier im Hotel „Gulfhof“ Temmen festgemacht war. Nach Belegen der Zimmer trafen wir uns bei angenehm sommerlichem Wetter zunächst zu einem Aperitif auf der Terrasse des Hotels, um dann gemeinsam das Abendessen im Hotelrestaurant (überwiegend Scholle-Variationen) einzunehmen. Das gemütliche Beisammensein wurde dazu genutzt, dem Ehepaar Waltraud und Otto Geerds für die intensive Mithilfe bei der Planung der Tour zu danken; als Lohn für die Mühen wurden drei selbst modellierte Krefelder Pinguine für Haus und Garten überreicht. Danach wurde draußen weiter geplaudert, bis gegen Mitternacht die Müdigkeit zu Bett rief.
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Am Samstag, 7. Juni, wurden nach einem reichhaltigen Buffet-Frühstück vom Fahrtenleiter Günther Birmes die Boote eingeteilt und an die Bootsführer Wegeskizzen ausgehändigt. So auf die kommenden Ereignisse vorbereitet, brachten uns die Damen zum Emder Ruderverein, der uns freundlicherweise die gesteuerten Vierer „Ratsdelft“, „Bedekaspel“ und „Falderndelft“ zur Verfügung stellte. Als fehlenden 14. und 15. Mann fanden wir Unterstützung durch Otto Geerds und Rainer Wissel vom Emder Ruderverein, die dankenswerterweise ihr verlängertes Wochenende für uns geopfert haben. Bei teilweise schwülem, heiter bis wolkigem Wetter ging es dann um ca. 10:40 Uhr los, zunächst durch die Kanäle in der Emdener Innenstadt, dann stadtauswärts Richtung Nord über Hinte (vorbei an der alten Mühle) nach Loppersum und anschließend durch das „Loppersumer Tief“ und „Alte Greetsieler Tief“ über Longewehr, Eilsum, Middelstewehr nach Greetsiel. Zwischendurch wurde an einem Steg, der zu einem privaten Campingplatz gehört, Mittagsrast eingelegt; dass wir dort nicht unbedingt willkommen waren, ließen uns die Bewohner recht deutlich spüren. Um 15:30 Uhr war die Tagesetappe gleich nach den beiden bekannten Greetsieler Mühlen geschafft. Die Boote durften wir bei dem Steg des Tretbootverleihs ablegen, und die Skulls fanden eine sichere Unterbringung in der Tretboothalle. Nach einem kurzen Bummel durch Greetsiel warteten wir in einem Gartencafe auf die Damen, die uns um 17:15 Uhr abholten und zum Hotel zurückbrachten. Ab 19:30 Uhr wurde gemeinsam das Abendessen im „Steakhaus Hacienda“ (überwiegend Balkan-Küche) eingenommen; den Abend ließen wir auf der Hotelterrasse ausklingen.
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Am Pfingstsonntag, 8. Juni, brachten uns die Damen nach dem Frühstück wieder nach Greetsiel, wo Gott sei Dank die Boote noch unbeschädigt am Ufer lagen. Nach dem Aufsammeln der Skulls aus dem Tretbootlager und Klarmachen der Boote wurde um 10:45 Uhr abgelegt in Richtung Süden; die Fahrt führte uns durch das „Neue Greetsieler Tief“ über schmale, kurvenreiche Strecken, die nicht mehr als bootsbreit waren, zunächst nach Visquard, Groteland, Metzenheerd, Kloster Sielmönken und Hammrich, bis wir in Hinte wieder auf das Siel nach Emden stießen. Hinter Hinte wurde es immer dunkler, schwarze Gewitterwolken zogen am Himmel auf, begleitet von Blitz und Donner. Wir hatten gerade die Brücke unter der Autobahn am Stadtrand von Emden passiert, als es anfing zu regnen. Wir schnell kehrt gemacht und uns unter die Brücke gestellt. Das war auch gut so, denn es fing an, wie aus Eimern zu schütten, sodass man kaum die Hand vor Augen sah. Nach einer halben Stunde hörte der Regenguss auf, und wir führten unsere Fahrt nach Emden zum Abschluss. Die Boote wurden eingeräumt, danach trafen wir uns auf ein Bier in der Vereinsgaststätte, wo Kleinbrahms über Handy die Nachricht bekamen, dass durch ein schweres Gewitter in Krefeld ihr Keller überflutet worden war. Die Stimmung war danach sehr gedämpft. Kleinbrahms fassten schweren Herzens den Entschluss, die Tour vorzeitig zu beenden, um zu Hause nach dem Rechten zu sehen. Im verkleinerten Kreis wurde in „Endjer´s Landhaus“ das Abendessen (empfehlenswert, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis) eingenommen. Zur Verdauungsförderung diente bei stürmischem Wind ein Gang über den Ems-Deich; nach einem Absacker im Hotel ging es zum Schlafen.
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Am Pfingstmontag, 9. Juni, hatte sich das schlechte Wetter verzogen: Es war zwar bei einer steifen Brise recht kühl, aber heiter bis wolkig. Nachdem diejenigen, die abends die Heimreise antreten wollten, ihre Rechnung beglichen hatten, ging es zum Bootshaus, wo wir um 10:30 Uhr ablegten. Da die „Bedekaspel“ am Vortag einen Schaden an einem Rollsitz hatte, wurde sie gegen die „Normandie“ ausgetauscht. Durch die vorzeitige Abreise von Kleinbrahms wäre leider ein Bootsplatz unbesetzt geblieben, aber glücklicherweise fand sich Silvia Wissel (die bereits am Samstag die Radlerinnen unterhalten und geführt hatte; an dieser Stelle nochmals unser aller herzlichster Dank hierfür) bereit, den vakanten Platz einzunehmen, sodass alle drei Boote in voller Besetzung die Fahrt antreten konnten: Nach den Innenstadtkanälen ging es nach Nordosten, am Emdener Flughafen vorbei, zum Hieve-See, der bei recht heftigen Wellen durchquert wurde. Die weitere Fahrt führte uns am Westufer des „Großen Meeres“ im Bedekaspeler Marsch nach Südbrookmerland, wo wir im „Meerwarthaus Ubben“ unser Mittagessen einnahmen (kalt-warmes Buffet, sehr reichhaltig, preiswert, empfehlenswert). Mit prall gefüllten Mägen ging es am Loppersumer Meer vorbei über Loppersum nach Hinte, wo wir an der Mühle rast machten, an der es im Rahmen eines Heimattages recht fröhlich zuging. Nach der Pause eilten uns die Boote Ratsdelft und Falderndelft voraus; bis wir mit der Normandie abgelegt hatten, waren die beiden anderen Boote bereits außer Sichtweite. Es kam, wie es kommen musste: In Unkenntnis der Fahrstrecke entschied der Steuermann (das war ich), hinter der Mühle nach rechts abzubiegen. Nach einigen Kilometern merkten wir aber, dass wir uns zu sehr nach Südwesten bewegten: Wir hatten den falschen Weg auf das „Knockster Tief“ eingeschlagen! Also zurück nach Hinte, dann in die richtige Richtung nach Emden, wo schon nach kurzer Strecke die beiden anderen Boote verzweifelt auf uns warteten. Gemeinsam ging es dann zurück nach Emden durch die verwinkelten Innenstadtkanäle, wo wir die Boote am Bootshaus anlegten und reinigten. Der größere Teil der Teilnehmer machte sich dann auf die Heimreise nach Krefeld, um am nächsten Tag den Alltag anzutreten, während der kleinere Teil sich auf eine Wattwanderung vorbereitete (Bericht von Werner Schneider siehe unten).

Dank der hervorragenden Vorbereitung durch die Ehepaare Birmes und Geerds verlief die Tour – abgesehen von dem Gewitterschauer und seinen Folgen sowie dem ungewollten Abstecher der „Normandie“ in das Knockster Tief – problemlos. Wie gewohnt, ließen die Stimmung und der Teamgeist nichts zu wünschen übrig. Die Fahrt wird den Teilnehmern sicherlich noch lange Zeit in angenehmer Erinnerung bleiben.

Text: HANS-ULRICH BUSCHHAUS Aktualisiert:12.02.2004

Wattwanderung 10. Juni 2003

Am Dienstag schloss sich für einige von uns (Helga, Marlies, Günther, Otto, Paul und Werner) die geplante Wattwanderung von Norddeich nach Juist an, unter Leitung unseres Emdener Ruderfreundes Erhard Bode, zugleich staatlich geprüfter Wattführer. Er brachte uns sehr kundig und absolut sicher von Norddeich (deutlich westlich des Fährhafens) auf die Insel (etwas westlich der Wilhelmshöhe). Zunächst ging´s wacklig mit Rucksack über eine schmale Kribbe, dann 300 m durch waden/knietiefen Schlick. Werner fiel seitlich hin, und Marlies auf die Knie. Das waren die beiden einzig schwierigen Stücke, der Rest war Kondition, 11,2 km in 4 Stunden, 11:30 – 15:30 Uhr von Land zu Land (weshalb die Tour nicht offiziell im Kurprogramm angeboten wird). Fröhlich wanderten wir bei leicht bedecktem Himmel auf nassem Grund, mal grob sandig, mal schlickig, mal fußtief, mal wadentief im Wasser, auch mal mit geschlossenen Augen auf das vorher vom Führer ausgemachte „Matterhorn“ auf Juist zu (Otto wäre dort als Einziger angekommen, die meisten jedoch nach rechts in Norderney), über leere Muscheln in Mengen hinweg, um Massen von Wattwürmern herum, mit vielen Erläuterungen unseres Führers, Mittagsrast im Stehen, durch mehrere Priele, zuletzt um genau 14:30 Uhr bei tiefstem Niedrigwasser durch den Schifffahrtspriel, wegen des günstigen Ostwindes nur oberschenkeltief, auf Anregung des Führers ein Halstuch Helgas in 2,50 m Höhe an einen Pricken gebunden (Stangen zur Kennzeichnung der Fahrrinne), zuletzt noch mal einige 100 m knöcheltiefer Schlick, an Land, zu einem Reiterhof, mit Schlauch vom Schlick befreit, mit ersten Regentropfen im Zickzack durch Juist zur Fähre, ab 18:00 Uhr, um 18:30 Uhr vorbei an Helgas Halstuch – gerade im Wasser – zurück nach Norddeich und spätes Abendessen in dem schon bekannten Steakhaus Hacienda in Emden. Ein ganz tolles Erlebnis!